18. Etappe: Camps-Saint Mathurin – Bretenoux

Kurzbeschreibung der Etappe:

Länge der Etappe: ca. 28,1 km;
Geschätzte Spazierdauer: 8 Stunden;
Höhenmeter: 694 m
GPX Daten zum Herunterladen: http://www.tracegps.com/fr/parcours/circuit14878.htm

Auch diese Etappe habe ich ja im Zug zurückgelegt. Für Pilgersleute, die von Camps-Saint Mathurin nach Bretenoux spazieren wollen empfehle ich diese Beschreibung auf der französischen Website.

Interessant für alle Pilgersleute, die religiöse Motive der Pilgerfahrt suchen ist das Heiligtum von Belpuech. Es wurde – etwas abseits des heutigen Jakobsweges – vom 13. Jahrhundert an von Pilgersleuten aufgesucht, die ihre Pilgerfahrt nach Rocamadour oder Santiago machten. Es war auch die Zeit, als der Marienkult in Europa allgegenwärtig war. Deshalb auch die Mariakirche von Belpuech.

Nach der Französischen Revolution brachen die Pilgerströme ab, die aber im 19. Jahrhundert wieder aufflammten. Heute kann das Heiligtum über einen schönen Kreuzweg erreicht werden.

Ein Lagerhaus am Weg. Bild: http://arverna-compostelle.fr/

Die Bastide Bretenoux

Ich stelle hier Bretenoux vor, das Ziel dieser Etappe. Das Städtlein ist eine schöne mittelalterliche ‚Bastide‘, ein am Reißbrett im Jahr 1277 gegründetes ‚fränkisches‘ Dorf.

Der zentrale, rechteckige Dorfplatz zeichnet auch die Bastide von Bretenoux aus.

Historische Gebäude im Städtlein Bretenoux. Fachwerk ist hier quasi die Norm.

Was ist eine Bastide?

Es sind kleine befestigte Städte mit Straßen im Schachbrettmuster um einen großen zentralen Platz mit Markthalle und Kirche, die Platzseiten mit Arkaden gesäumt. Die meisten der 300-400 heute noch existierenden ‚Bastiden‘ Frankreichs sind im 13. und 14. Jahrhundert entstanden. Allesamt folgen sie dem gleichen Grundmuster  – und gehören heute oft zu den schönsten Dörfern Frankreichs. Eine schöne Darstellung der Bastiden Südfrankreichs findet sich hier.

Schnurgerade verlaufen die Straßen in einer Bastide.

Ich will hier auf die Pilgerherberge verweisen, in der ich abgestiegen bin: Chez Titou et Michel, Rue du Manoire de Cère, Bretenoux. Tel: 05 65 38 45 18 oder 06 86 30 86 19. Es handelt sich um ein historisches Gebäude (s. Bild), dessen Turm vermutlich einst ein Taubenschlag gewesen ist. Bestes Frühstück!

Gite in Bretenoux: Chez Titou et Michel.

Selbstverständlich waren es machtpolitische Überlegungen der Herrschenden, solche Dörfer für die wachsende Bevölkerung zu bauen. So sicherte Raymond VII., Graf von Toulouse (1222-1249), sein Reich mit dem Bau von Bastiden vor und und nach dem Albigenser-Kreuzzug, die die Katharer auch genannt werden. In der Folge dienten sie der Absicherung des Herzogtums Aquitanien während der englisch-französischen Kriege. Als 1337 der 100-jährige Krieg zwischen England und Frankreich begann, läutete das Ende des Bastiden-Booms ein.

Herbergen:

Chez Titou et Michel, Rue du Manoire de Cère, Bretenoux. Tel: 05 65 38 45 18 oder 06 86 30 86 19.

Domaine de Boire, Bretenoux. Tel: 06 80 05 99 84 (J.C. Rigal)

Camping La Bourgnatelle, Bretenoux, (nicht zwischen dem 15. Juli und 15. August), All. du Port, Bretenoux (in der Nähe der Cere-Brücke). Tel: 06 64 69 79 89.