21. Etappe: Rocamadour – Montfaucon

Kurzbeschreibung der Etappe:

Länge der Etappe: ca. 18 km;
Geschätzte Spazierdauer: 6 Stunden;
Höhenmeter: 694 m

Wichtig: Achtet auf die Wegmarkierung, teilweise schwer sichtbar.

Die Etappe lässt die motivierten Pilgersleute schon am Anfang gerne zurückblicken. Nach dem Abstieg von Rocamadour in die Schlucht des Flusses Alzou – hier ist er noch ein Bächlein – folgt unweigerlich der Aufstieg auf die andere Talseite. Aber er ist charmant, gibt er doch wunderbare Blicke auf das himmlische Jerusalem frei, als das ich Rocamadour bezeichnen würde.

Das einzigartige Rocamadour

Bilder vom Aufstieg aus dem Tal des Alzou

Die Etappe führt dann durch sehr karge Landschaften. Karg im Sinn von Landwirtschaft. Von der Vielfalt der Pflanzen, Vögel und Büsche her betrachtet ist es ein Paradies. Man spaziert, vom wunderbaren Gesang der Nachtigallen begleitet, über eine Hochebene. Weitab von Dörfern oder gar Städten. 

Trockensteinmauern und Hecken kennzeichnen diese Etappe. Ein wunderbarer Lebensraum für Nachtigallen, Schmetterlinge und seltene Pflanzen.

Vor zwei Tierarten werden die dahinstrebenden Pilgersleute gewarnt: Vor Bienen und vor Wölfen. Man darf also ruhig annehmen, dass diese Landschaft noch in einer Art Urzustand ist. 

Landschaft bei Montfaucon

Die Vielfalt der Trockensteinmauern, aber auch die Form dieser Mauern lassen darauf schließen, dass die Gegend in frühere Perioden nicht so unbelebt war wie es heute scheint. Mich fasziniert die Akkuratesse, mit der die Trockenstein-Baumeister ihre Werke gefertigt haben. Man darf annehmen, dass sie Jahrhunderte überdauert haben und dennoch kaum verfallen sind.

Wir können uns heute kaum noch vorstellen, mit welchen Mühen die Bauernfamilien früher derartige Bauwerke erstellen mussten. Denn die Steine hätten Acker- oder Weideböden stark beeinrächtigt.

Einige Abstiege ähneln dann auch eher dem Bachbett eines Wildbaches, als dass man da den Jakobsweg vermuten könnte. Und dennoch sind es alte Wege, die die Pilgersleute beschreiten. Immer wieder tauchen die steinernen Kreuze am Weg auf. Ein Hinweis auf das Alter des Pilgerpfades.

Die Etappe endet normalerweise in La Bastide – Murat. Ich war jedoch so ziemlich am Ende mit meiner Kraft und fand in der ganz wunderbaren kommunalen Herberge von Montfaucon Einlass und Aufnahme. Da traf ich auch andere Pilgersleute, mit denen ich dann bis Cahors gemeinsam dahinspazierte.

In Montfaucon gibt es eine Epicerie und ein Café-Restaurant. Ideal zum Einkauf des Abendessens.

Sehr zu empfehlen ist die Herberge in Montfaucon, in der man selbst kochen darf: Association „des pierres en héritage“ – Marie Brischaut, Tel: 07 83 51 40 67, 06 03 06 57 06